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  Der zweiachsige Personenwagen wurde 1890 mit der Nummer 141K von 
  den eigenen Werkstätten der K.Sächs.Sts.E.B. in Chemnitz gebaut. Er 
  gehörte der nur 8 Fahrzeuge umfassenden Gattung mit der laufenden Nr. 
  734 an und war somit ein kombinierter Wagen 2. und 3 Klasse. Von der 
  Deutschen Reichsbahn Gesellschaft erhielt er 1927 noch die Nummer 
  K1616 mit der er aber alsbald ausgemustert wurde. Durch Verkauf an einen 
  Chemnitzer Eisenbahner als Gartenlaube blieb der Wagenkasten bis in die 
  heutige Zeit erhalten, erst am Standort Chemnitz, später in 
  Clausnitz/Erzgebirge.
  Der Bergung des Wagenkastens ging ein Arbeitseinsatz zum Entrümpeln 
  und Ausgraben voran und am 28.11.2012 traf der Kasten in Lohsdorf ein.
  Nun soll der Wagenkasten vorsichtig zerlegt und dokumentiert werden, 
  dabei werden wieder verwendbare Teile der Inneneinrichtung eingelagert. 
  Gleichzeitig beginnt die Beschaffung der Materialien für das Fahrwerk.
  Im Sommer 2016 begannen die Arbeiten zur Neufertigung der Drehgestelle. 
  Der Wagen erhält neu gegossene Achslager und Achslagerdeckel nach 
  originalem Vorbild. Außerdem müssen die nicht mehr vorhandenen 
  Drehgestellrahmen und Drehzapfen neu gefertigt werden.
 
 
  
  
   
 
 
 
 
   
 
 
 
 
   
 
 
   
 
 
  Die Blechbrennteile für die Drehgestellrahmen sind hergestellt und fertig grundiert.
 
 
   
 
 
   
 
 
  Die erste Drehzapfenführung neben 
  ihrem Halbzeug.
 
 
  Rohlinge für die neuen Drehzapfen 
  werden gesägt.
 
 
   
 
 
   
 
 
  Die neuen Federböcke werden zunächst gebort und anschließend gefräst.
 
 
   
 
 
   
 
 
  Die Achslagerdeckel sind Gußrohlinge und 
  müssen noch bearbeitet werden...
 
 
  ...hierzu ist eine spezielle Spannvorrichtung 
  für die Drehmaschine notwendig.
 
 
   
 
 
   
 
 
  Dichtheitsprobe an den späteren 
  Ölbehältern der Achslager.
 
 
  Anschließend beginnt die mechanische 
  Bearbeitung der Achslagergehäuse.
 
 
   
 
 
  Der Sitz für den Deckel und die 
  Dichtringnut sind fertig 
  bearbeitet
 
 
   
 
 
  Ziel ist es, den Wagen zu seinem 130. Geburtstag im Jahr 2020 wieder 
  in Betrieb nehmen zu können. 
 
 
  Im Jahr 2017/18 wurde weiter fleißig am Metallbau gearbeitet. So 
  wurden sowohl die Bremse als auch das Fahrwerk komplett fertigstellt. 
  In der eigenen Werkstatt zudem die benötigten Achslager komplett 
  selbst gebaut, also auch ausgegossen und gebohrt.
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  Fräsen der Grundkörper der neuen 
  Achslagerschalen
 
 
  Fräsen der Führungsnuten in die 
  Achslagergehäuse
 
 
  Weißmetall der Achslagerschalen wird auf 
  der Drehmaschine auf Maß gebohrt
 
 
  Ausgießen der Lagerschale mit Weißmetall
 
 
  Neuer einachsiger Drehgestellrahmen
 
 
  Neue Kopfstücke mit Scharnieren für 
  Übergangsbühnen
 
 
  Der lange Trichterkopf der Zugvorrichtung 
  wird neu gebaut
 
 
  Die neu gebauten Übergangstüren
 
 
  Beim Wiederaufbau des Wagens versuchen wir uns soweit als möglich dem 
  Original von 1890 zu nähern. Hierzu war es auch notwendig, heute kaum 
  noch verwendete Fertigungsverfahren zu erlernen.
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  Nieten einer Tür der
  Übergangseinrichtung
 
 
  Der erste Niet ist gesetzt.
 
 
  Komplett genietete 
  Übergangstür
 
 
   
 
 
   
 
 
  Probeaufbau eines Bühnenbleches mit 
  Übergangseinrichtung an der Stelle des 
  Wagens, wo es nach der Rekonstruktion des 
  Rahmens seinen Platz haben wird.
 
 
   
 
 
  Radsatz von 1919 mit 
  Achslagergehäuse, Lagerschale 
  und Schmierkissen.
 
 
  Die fertigen Einachsdrehgestelle mit den 
  zum Drehgestell gehörenden Teilen der 
  Bremseinrichtung.
   
 
 
  Update 12/04/2019
  Nachdem die Drehgestelle, alle wesentlichen Teile für die Saugluftbremse, 
  die Bühnenbleche und die Übergangseinrichtungen fertiggestellt wurden, 
  waren im Herbst 2018 noch weitere Teile des Stahlbaus, u. a. Scherengitter 
  und Halterungen für die Trittbretter an den Endbühnen, herzustellen.
  Gleichzeitig begann am Wagenkasten die Demontage aller nicht originalen 
  Teile. Ebenso wurden Kleinteile zur direkten Wiederverwendung oder als 
  Muster für Nachbauten geborgen.
  Verbunden mit der beginnenden Demontage erfolgte eine umfangreiche 
  Dokumentation aller erhaltenen Originalbauteile sowohl im eingebauten, 
  als auch später im demontierten Zustand. Ebenso wurden Unter-
  suchungen zur Inneneinrichtung, besonders zum Gestühl, zum Anstrich 
  und zur Beschilderung durchgeführt. 
 
 
   
 
 
   
 
 
  Blick in das Wageninnere. 
  Im Vordergrund das 
  2. Klasse Abteil mit 
  6 Sitzplätzen. Es folgt die 
  Scheidewand, welche 
  ursprünglich eine 
  Schiebetür hatte. 
  Gut zu erkennen die Gitter 
  für den Warmlufteintritt in 
  die 2. Klasse, denn hinter 
  der Scheidewand, im 
  3. Klasse Abteil für elf 
  Personen, stand 
  ursprünglich ein Ofen.
  Rechts die einzige erhaltene 
  Tür.
  Die Revisionsklappe über 
  der Tür. 
  Interessant - direkt auf der 
  Klappe ist ein Rest der 
  Anschrift „11 Sitzplätze“ zu 
  erkennen. Leicht versetzt 
  oberhalb dieser Anschrift 
  ist eine weitere, 
  wahrscheinlich ältere, 
  Anschrift zu erkennen. Auch 
  diese bezeichnet die Anzahl 
  der Sitzplätze
 
  
 
   
 
  
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
  rechts: Bühnenwand und Tür sind ausgebaut.
  links:
   Führungsschiene und Rolle der Türführung.
  Mit diesen Teilen als Muster wird die originalgetreue Neufertigung der 
  Führungen möglich.
 
 
  Dachdurchbruch für eine Öl- bzw. später für eine Gaslaterne. Zur Versorgung mit 
  Frischluft und zur Ableitung der Verbrennungsluft ragten diese Lampen ins Freie. 
  Unser Wagen hatte in jedem Abteil eine solche Lampe. 
  Auch außen auf dem Dach sind noch die Spuren des wohl recht großen Abzugs 
  zu sehen.
 
 
  Update 14.02.2020
  Am 14. Februar 2020 ging der nun komplett neu aufgebaute 
  Fahrzeugrahmen mittels LKW zur Zittauer Schmalspurbahn. Dort soll er in 
  einer Fahrzeughalle geschützt seinen Holzaufbau erhalten. Das hölzerne 
  Grundgerüst wurde bis Dato bereits von einem Johsdorfer Tischler 
  gefertigt und für den Aufbau auf vorbereitet. Ziel ist es den Wagen zum 
  Bahnhofsfest 2020 in Lohsdorf allerdings noch ohne Bestuhlung und 
  Inventar präsentieren zu können.
 
  
  
  
 
  Das folgende Bild zeigt, wie der Wagen in Kürze aussehen soll.
  Aktuell läuft zu diesem Projekt ein Spendenaufruf. Die 
  Gesamtkosten des Wiederaufbaues werden auf rund 60.000 € geschätzt.
  
 
  Update 05.05.2020
  Am 24. April 2020 sonnte sich unser K1616 mit fertiger Holzkonstruktion in 
  Zittau. Zuvor erhielt er 3 Maedler´sche Rollenführungen für die drei 
  Schiebetüren eingebaut, wovon eine noch original ist und zwei nachgebaut 
  wurden.
  Zur Versteifung der Holzkonstruktion wurden drei Stahlspriegel im Abteil 
  der III. Klasse und knapp 50 Stahlwinkel eingebaut. Nicht sichtbar aber auch 
  schon hergestellt und eingebaut sind die Entwässerungsrinnen für die 
  Fensternischen. Damit ist der Wagen fertig zur Montage der 
  Außenverkleidung.
 
 
   
 
 
   
 
 
  Update 22.01.2021
  Im Sommer und Herbst kam es wegen hoher Auftragslage bei unserem 
  Tischler zum vorrübergehenden Baustop an unserem Wagen. Seit 
  November wird wieder an dem Wagen gebaut und man kann sich nun 
  schon ein etwas genaueres Bild vom Fahrzeug machen. 
  Beim kürzlichen Besuch eines Mitglieds in Zittau konnten einige Anbauteile 
  übergeben werden und neue Auträge für Zuarbeiten eingeholt werden.
  So präsentierte sich der Wagen 21.01.2021:
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
 
   
 
  
 
  oben: Seitenwand 2. Klasse
  mitte: Täfelung Bühnenwand 2. 
  Klasse
 
 
  Update 26.03.2021
  Wieder können Fortschritte am Wagen vermeldet werden. Der Maler und der 
  Dachdecker sind soweit fertig. Die Beschriftung des Wagens erfolgt. Die 
  Verglasung ist beauftragt und die Oberlichtfenster können eingebaut 
  werden.
  In Kürze ist eine Probefahrt geplant in Zittau, bevor der Wagen dann nach 
  Lohsdorf überführt wird.
  Aktuell werden Angebote für die Bestuhlung eingeholt. Ob diese bis zum 
  Bahnhofsgest schon komplett, teilweise, oder gar nicht vorhanden sein wird, 
  hängt nicht zuletzt auch von weiter eingehenden Spenden ab. Durch Corona 
  bedingte finanzielle Ausfälle müssen wir schauen was noch geht. Der Wagen 
  hat neben dem Gleisbau aber höchste Priorität.
  So präsentierte sich der Wagen Mitte März:
 
 
   
 
 
   
 
 
  